Paul

Teil 1

Teil 2

Paul

Pauls erfolgreiche Entwicklung nach der CI-Implatation wurde bereits im ersten Bericht auf der CI-Seite dargestellt.
Inzwischen hat sich bei Paul einiges getan. 

Seit dem 15.07.2002 trägt er dauerhaft nach vorheriger Erprobung das HdO Gerät. Schon während der Erprobung zeigte sich, dass Paul mit dem neuen Gerät sehr gut klar kam. Er war richtig traurig, als er das neue Gerät nach der Probephase wieder abgeben musste. Inzwischen trägt er es ständig, und das mit Stolz. Einen Unterschied im Hörvermögen konnten wir bis jetzt nicht ausmachen. 
Im Internet habe ich erfahren, dass es auch kritische Stimmen zum Hdo-Gerät gibt. Diese beziehen sich vor allem auf die Handhabung zum Anschließen der FM-Anlage und eventueller Defekte. Bei Defekten des Vorgängermodells konnte man sich sicherlich immer irgendwie selbst helfen, was bei dem HdO Gerät kaum möglich ist. Zur Handhabung der FM-Anlage kann ich noch keine Angaben machen. Ich weiß aber, dass allein die Beschaffung der erforderlichen Zusatzteile recht kompliziert ist. Übrigens konnten wir Pauls "alten" Sprachprozessor behalten, so dass bei einem Ausfall des neuen Gerätes immer Ersatz zur Verfügung stehen würde.
Dass Paul überhaupt den neuen Sprachprozessor bekam, war für uns bei den Kosten (immerhin knapp 9000 Euro, ohne Batteriefolgekosten) sehr erstaunlich. Die BARMER hat einer positiven Erwähnung auch im Internet ausdrücklich zugestimmt!!!
Seit dem 19.08.2002 besucht Paul die Vorklasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Anklam. In dieser Vorklasse werden Kinder, die auf Grund einer Behinderung den "normalen" Schulanfang nur schwer bewältigen können, gezielt gefördert, je nach Art der Behinderung. Vom Alter her (Paul ist 5,75 Jahre) ist er zwar noch ein Kindergartenkind, aber Kinder ab 5 Jahren können bei entsprechenden Gegebenheiten die Vorklasse besuchen (laut gültigen Gesetzen in Mecklenburg-Vorpommern). Nach unseren Informationen sind wir in Mecklenburg-Vorpommern die ersten Eltern, die so etwas mit einem CI-Kind "probieren", weil wir denken, dass er dort gezielter gefördert werden kann, als im Kindergarten. Natürlich waren einige Hürden bei den zuständigen Behörden, wie Jugend- , Sozial- und Schulamt zu überwinden. Schwierigkeiten gab es jedoch nicht wegen der Unwilligkeit der Behörden, sondern vor allem wegen Unkenntnis in diesem speziellen Fall. 
Inzwischen besucht Paul mit großer Freude die Schule und wird nach drei Unterrichtsstunden per Kleinbus zum Kindergarten gebracht, den er vorher schon besuchte. Einmal pro Woche erfolgt für ca. 90 Minuten eine spezielle Förderung durch eine Fachkraft der Landesgehörlosenschule, die immerhin extra aus Güstrow (etwa 120km entfernt) anreist.
Alle Beteiligten sind angenehm überrascht, wie problemlos er die neuen Situationen meistert. Erleichternd für ihn ist sicherlich die Tatsache, dass ich an der gleichen Einrichtung, in der Paul die Vorklasse besucht, als Lehrer tätig bin, allerdings in einem ganz anderen Bereich (verhaltensaufällige Schüler).

Abschließend möchte darauf hinweisen, dass wir unserem Sohn sicherlich nicht zu viel zumuten. Alle Spezialisten und andere Beteiligten (CI-Zentrum, Ärzte, Kindergarten usw.) haben uns bei dem Entschluss, Paul in die Vorklasse einzuschulen, unterstützt.
Zur Zeit sieht es so aus, als wenn der Erfolg uns Recht geben sollte. Für andere Betroffene hört sich das vielleicht alles etwas zu "rosarot" an. Ich habe jedoch nur Tatsachen geschildert und auch keinen Grund, irgendwelche Probleme zu verschweigen oder zu beschönigen.

Das Bild stammt vom Bulgarienurlaub diesen Jahres.

Mit freundlichen Grüßen
Volker Adomeit

 

Zurück zum 1. Teil des Berichtes